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17 | August |
01.08.20167 | Gester Abend habe ich noch rechtzeitig zwei Rasenteile gemäht. Heute regnet es. Und dann kommt auch noch ein Gewitter mit Starkregen. Auf das Radfahrennmusste ich lange warten. Mein Garten war danach nicht mehr ein Paradies für Menschen, sondern für Nacktschnecken. |
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02.08.20167 | Eine neue Tigerblume ist aufgeblüht. Ihr Anblick vor dem Radfahren wirkt auf mich wie eine Droge. Mit Bodo Kirchhoffs Roman "Die Liebe in groben Zügen" über die Liebe im Alter bin ich heute fertig geworden. Das war eine unglaubliche Leseerfahrung, wie ich sie schon lange nicht mehr erlebt habe. Meine Freundin und Autobiographie-Leserin Isolde hat mir jetzt seinen letzten Roman "Widerfahrnis" geschickt. Ich musste am Abend noch unbedingt eine weitere Rasenfläche mähen. Heute habe ich mir mein Birkenwäldchen und die Fläche davor vorgenommen. Danach war ich nassgeschwitzt und bin 15 Minuten nackt im Teich geschwommen. Etwas schöneress gibt es nicht. Eigentlich wollte ich noch ein Feuer machen, um den Monat August zu begrüßen. Aber ich denke, das Feuer kann ich auf die nächste Woche verschieben, denn da soll es wieder kühler werden. Außerdem bekomme ich da Besuch von meiner langjährigen Austatterin Susanna Cardelli und vielleicht auch für eine längere Zeit von Petra Seeger, die ich eingeladen habe, bei mir ein Buch zu schreiben. |
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03.08.20167 | Heute ist nicht mein Glückstag. Ich konnte zwar am Morgen Radfahren. Dann hat es geregnet und ich habe "Widerfahrnis" angefangen zu lesen und konnte bis Seite 100 nicht damit aufhören. Kirchhoff erzählt minuziös den Beginn einer Liebesgeschichte. Wenn ich noch Filme machen würde, wäre das ein Roman, den ich gerne verfilmen würde. Danach habe ich einen umfangreichen Salat gemacht und wollte dazu ein gegrilltes halbes Hähnchen mit Pommes Frittes essen. Nach vier oder fünf Bissen ging nichts mehr. Mein Mund war voll und ich bekam einen totalen Brechreiz. Da ich nur vier oder fünfmal in meinem Leben gebrochen habe und weiß, wie sich das danach anfühlt, habe ich es geschafft, ohne zu brechen, ales in mein Klo auszuspucken. An Gartenarbeit ist heute für mich nicht zu denken. |
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04.08.20167 | Morgenrot schlecht Wetter droht, heißt es. Hoffentlich wird es bald wieder kühler. "Widerfahrnis" habe ich innerhalb von zwei Tagen zu Ende gelesen. Ich denke, das ist ungesund. |
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05.08.20167 | Beim Radfahren um 6 Uhr fährt nur ein Auto auf dem Feldweg von Niendorf nach Hohenseefeld. Hier wird eines der letzten Weizenfelder geerntet. Ich koche heute mal wieder einen Auflauf. Schade, dass meine Kinder nicht bei mir sind. Jedenfalls ist das ein Essen, das mir schmeckt. |
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06.08.20167 | Ich komme mir vor wie ein Raumschiff, das aus Versehen außerhalb unserer Galaxis geraten ist und ohne Antrieb und ohne Gravitation durch den leeren Raum trudelt. Selbst die Schönheit der Tigerblumen hilft mir heute nicht. Also probiere ich es einmal mit einem Feuer. Jetzt kann jeder alle meine 28 Spielfilme bei alleskino.de online anschauen. Jetzt auch "TAGEBUCH" (LINK). |
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07.08.20167 |
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08.08.20167 | Zuerst schneide ich im Innenhof alle wild aus dem Boden schießende Zweige ab. Dann wage ich mich an mein Gartenviereck, das inzwischen total zugewachsen war. Ursprünglich wollte ich nur ein paar Knollen Knoblauch aus der Erde holen. Im nächsten Jahr werde ich keinen Knoblauch mehr pflanzen. Und auch keine Gladiolen, denn bei dem starken Wind hier fallen die um und werden unansehlich. Mein Plan ist nur noch Tigerblumen und nur noch einzeln ausgewählte Dahlien. Nicht irgeneine Mischung von Amazon bestellen, Heute Nacht hatte ich einen merkwüdigen Traum. Ich war mit mehren Leuten zurück von einer Reise nach Paris gekommen. Meine Freundin ist weiter geflogen. Die Leute, die bei mir waren sollten mit dem Zug weiter fahren. Wir kamen an ein großes Gebäude, in dem eine Buchhandlung war. Dort gab es ein dickes Buch über Wim Wenders. Ich habe in das Buch reingeschaut. Der Text war Englisch. Die Besitzerin hat mir dann gezeigt, dass dass Buch erst im Januar 2018 bei einem Verlag in Kalkutta erscheinen wird und dass nur sie ein Exemplar davon schon jetzt hat und dass es 100 Euro kostet. Ich habe es ohne Nachzudenken gekauft. |
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09.08.20167 | ||
10.08.20167 | Heute Nacht hat mich ein Gewitter geweckt, und es regnete ohne Ende. In einer Regenpause konnte ich Radfahren. | |
11.08.20167 | Der Straßenverkehr findet jetzt auf dem Feldweg neben dem Radweg statt. Da der Feldweg voller tiefer Pfützen ist, fahren manche Autos auch auf dem Radweg. Deshalb habe auch ich das Licht an meinem Fahrrad eingeschaltet. In der Nacht hatte ich einen merkwürdigen Traum. Ich wollte zwei Gartengeräte miteinander verbinden. Und zwar verschrauben. Ich hatte einen Metallstift, bei dem an beiden Enden ein Gewinde geschnitten werden musste. Und in die beiden Geräte, ein großes und ein kleineres, mussten Schraubgewinde gebohrt werden. Ich habe lange überlegt, wie ich dieses Problem lösen könnte, denn das dazu erforderliche Werkzeug hatte ich auf dem Bauernhof nicht. Um welche Geräte es sich gehandelt hat, ist mir beim Aufwachen nicht mehr eingefallen. | |
12.08.20167 | Radfahren heute Morgen war wie Radfahren im Winter. Angefühlt hat es sich als hätte es bereits Minus-Grade. Denn es wehte ein unglaublich böiger Wind. Mich kann inzwischen nichts mehr abschrecken. Ich habe inzwischen neuen Lesestoff bekommen. Schon die ersten Seiten schmecken mir wie ein gutes Essen. | |
13.08.20167 | Es ist schön, wenn ich in dieser düsteren Jahreszeit morgens um sieben zu meinem Fahrrad gehe, und wieder eine neue Blume entdecke, die gerade angefangen hat zu blühen. Und beim Radfahren kommt ein wunderschönes, junges Reh aus dem Maisfeld links vom Radweg, schaut mich kurz an und veschwindet dann in das Maisfeld rechts vom Radweg. Ich fasse einen Blitzentschluss und fahre nach Berlin. Die Abgesperrtheit von der Außenwelt geht mir auf die Nerven. In Berlin leere ich meinen Briefkasten und wässere meine Pflanzen. Zurück in Niendorf finde ich im Briefkasten dieses Buch meiner Autobiografie-Leserin aus Köln. | |
14.08.20167 | Ich habe heute das Gladiolenbeet platt gemacht. Die letzten drei stehen jetzt in meiner Vase. Auch die Kirschtomaten, die Joya so liebt, habe ich herausgerissen. Meine Tochter Joys schickt mir ein Bild der ersten Klappe des Films, den sie jetzt als Regisseurin dreht. Von meinem Sohn Nicolai bekomme ich eine Postkarte von seiner Hochzeitsreise auf die Azoren. Er hat dort Dephine und sieben Pottwale gesehen. Es gefällt mir sehr, dass beide an mich denken und mir Botschaften schicken. | |
15.08.20167 | Ein Teil meines Knoblauchbeets, Diese sind im Laufe eines Jahres dort gewachsen. | |
16.08.20167 | Es gelingt mir zwischen 8 und 9 Uhr Fahrrad zu fahren. Kaum bin ich zurück, fängt es an zu regnen. Das Baumhaus von Joyas Film hat seit heute wieder eine Leiter. Auf Twitter habe ich dieses Foto von Jean-Marie Straub gefunden. Da ich am 15. Oktober ein Gespräch zur Eröffnung einer Straub-Retrospektive in der Akademie der Künste mache setze ich es in mein Blog. Ich hatte ihm vor einem Monat eine email geschickt, ob er mir für dieses Gespräch nicht eine kurze Botschaft schicken könnte. Er wollte nichts mehr dazu schreiben. | |
17.08.20167 | Phlox aus meinem Garten. Bevor der nächste Regen auch die letzten Blüten zerstört. Heute Morgen habe ich beim Radfahren länger mit einer Nachbarin in Ihlow geredet. Sie hat mir gesagt, wie sehr ihr die Auufführung von Joyas Film in Niendorf gefallen hat, dass aber niemand aus Ihlow außer ihr da war, obwohl die Szenen mit dem Baumhaus und dem kleinen See mit dem Floß in Ihlow gedreht wurden. Danach haben wir über die Staßensperrung der Bundesstraße zwischen Hohenseefeld und Dahme gesprochen und das viele Fahrer zwischen beiden Orten einen Feldweg voller Schlaglöcher benutzen. Sie hat mir erzählt, dass inzwischen mehrere Autofahrer von der Polizei, weil sie auf dem Radweg gefahren sind, ein Bußgeld bekommen haben. Ich habe heute vier Autos auf dem Radweg erlebt und bei Nebel sogar mein Radlicht eingeschaltet. | |
18.08.20167 | Ein Loch im Himmel. Und immer mehr Sonnenblumen wachsen in diesem Rübenfeld. Hinter dem Zaun grasen nur ein paar Schafe. | |
19.08.20167 | Bei den Windrädern entdecke ich, diesen wunderschönen Kilometerstand auf meinem Fahrradcomputer. | |
20.8.17 | Gestern, nach einem ziemlich ungewöhnlichen Tag, am Abend nach der "Tagesschau" ein Sonnenuntergang. Jeden Tag blühen neue Tigerblumen. Die sind inzwischen meine Lieblingspflanzen geworden. Dahlien und Oleander für die ich viel mehr Aufwand betreibe, haben dagegen keine Chance. Im nächsten Jahr werde ich viele neue Wege gehen. | |
21.8.17 | Auf der Suche nach meinem Nachruf auf Marquard Bohm ist mir dieser Film von Petra Seeger in die Hände gefallen. Den gibt es zwar schon seit Jahren auf YouTube. Dort allerdings in fünf Teilen. | |
22.8.17 | Kein schöner Tag. Im Garten resigniere angesichts des ungebremsten Pflanzenwachstums. | |
23.8.17 | Meine ganze Pfirsichernte. Die anderen sind runtergefallen und wurden von Nackschnecken gefressen. Mein neuer Lesestoff. Im "Spiegel" hatte ich gelesen "eine berührende und kluge Studie über nichts geringeres als den Sinn des Lebens". Das hat mich elektrisiert, Denn als Zwanzigjähriger hatte ich einen Roman geschrieben mit dem Titel "Warum - Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens". Heute ein Mittagessen nach einem Rezept meiner Tochter Joya mit genauen Anweisungen, wann ich was für die Soße machen muss, habe ich es zum ersten Mal gekocht. Das hat mir so gut geschmeckt wie nichts vorher seit Monaten. Das hat mir am Abend die Energie gegeben nach fast drei Wochen wieder einmal drei Rasenflächen zu mähen. Das Buch von Ariel Levy liest sich übrigens sehr gut. Letzten Endes ist es auch eine Autobiographie mit vielen spannenden Einsichten in das Leben einer jungen Frau, die beschlossen hat, ihr Leben anders zu leben als ihre Eltern und ihre Freundinnen. Die Eltern trennen sich. Die Freundinnen heiraten und kriegen dann Kinder. Auf der Rückseite des Buchs steht ein Zitat: "Ich wollte, was jeder von uns wollte: alles. Wir suchen einen Partner, der uns vertraut ist, einen Liebhaber, der exotisch und aufregend ist. Wir wollen jugendliche Abenteurer sein und reife Mütter. Aber alles kann es für uns nicht geben." |
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24.8.17 | Hier ist die Webseite, die zu diesem Sonderangebot führt (LINK). Die Überschrift dort: "Rudolf Thome - Liebesforscher. Das Gesamtwerk von 1968 - 2011". | |
25.8.17 | Vor drei Tagen hatte ich angefangen, das wuchernde Schilf auf einem Komposthaufen abzuschneiden. Halm für Halm. Heute setze ich diese Arbeit etwas gründlicher fort. Ich fürchte, um alles endgültig loszuwerden brauche ich einen Bagger und einen LKW, der den gesamten Komposthaufen abtransportiert. Der kann dann auch gleich den ganzen Erdhügel mit dem japanischen Knöterich mit abtransportieren. | |
26.8.17 | Mein neues Klapprad. Es ist das einzige mit 24 Zoll-Rädern | |
27.8.17 | Das schön aussehende Klapprad hat sich für mich zum Fahren als untauglich erwiesen. Ich bin ohne das Rad nach Berlin gefahren. Das ist meine neue Lektüre. | |
28.8.17 | Um 8 Uhr morgens fahre ich auf das Tempelhofer Flugfeld.… …mit diesem Uraltfahrrad, an das ich mich erst wieder gewöhnen muß, aber das sich zehnmal besser fährt als das neue Klapprad. Ich vermisse mein altes. Außerdem ist alleine damit zu fahren nicht wirklich lustig. Bisher hatte ich immer eine Begleitung. Ich habe auch schon die ersten 50 Seiten des neuen Romans gelesen. Das ist anstrengend, aber auch immer wieder aufregend. Mir wird manchmal klar, dass ich von Frauen allenfalls die Hälfte verstanden habe. Vielleicht kommt diese Erkenntnis jetzt mit fast 80 Jahren zu spät. | |
29.8.17 | Heute fahre ich seit Februar zum erstenmal wieder mit dem Rad durch die Hasenheide, wo ich nur für mich meinen ersten Marathon 1985 gelaufen bin. Das waren gesundheitlich noch wunderbare Zeiten. Beim Berlin-Marathon habe ich die Strecke in 4 Stunden und 10 Minuten. Am Ziel hat mich Anna, meine frühere Frau erwartet. Sie konnte es nicht fassen, dass ich solange gelaufen bin. Ich habe als erstes ein Bier getrunken und eine Zigarette geraucht. Zum Mittagessen im Thai-Restaurant treffe ich meinen Freund Karlheinz Oplustil. Das Foto hat unsere Kellnerin gemacht. Karlheinz und ich schauen es in der Kamera an und sagt, dass ist doch toll. Wir beide vertreten Rot und Blau aus deiner Autobiographie. | |
30.8.17 | Beim Radfahren gestern höre ich jemand Trompete spielen. Vor dreißig Jahren in "DER PHILOSOPH" habe ich eine solche Szene gedreht. Mit Marquard Bohm, der in einem anderen Park auf einem Kornett spielt. | |
31.8.17 | Heute habe ich mein Fahrradproblem in Berlin gelöst, denn ich habe dieses Rad gebraucht für 140 Euro gekauft. Es ist zwar nicht so perfekt wie mein Klapprad, hat aber 7 Gänge, die alle funktionieren. | |
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